China will Bestand wieder aufbauen

China hat durch die ASP große Teile seines Schweinebestandes verloren. Nun soll der Wiederaufbau beginnen.

Seit mehr als einem Jahr kämpft China gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Nach jüngsten Zahlen soll der dortige Schweinebestand um über 40 % eingebrochen sein. In der Folge ist das Land in riesigem Ausmaße von Schweinefleisch-Importen aus der EU, Brasilien und den USA abhängig. Das reicht sogar so weit, dass die USA trotz chinesischer Strafzölle den Export nach China und Hongkong nach bisherigen Zahlen um 150 % im Vergleich zum Vorjahr steigern konnten. So geht die Rabobank auch davon aus, dass China am Ende des laufenden Jahres zwischen 3,1 und 3,3 t Mio. Schweinefleisch eingeführt haben wird. Nun will die chinesische Regierung alles daran setzen, den Schweinebestand wieder aufzustocken.
Denn trotz des enormen Importanstieges konnte nicht verhindert werden, dass die Verbraucherpreise für Schweinefleisch im Vergleich zwischen Oktober 2018 und 2019 mehr als verdoppelt haben. Da Schweinefleisch im Konsumverhalten der Chinesen eine herausragende Rolle einnimmt, stieg auch die Inflationsrate auf 3,8 % an.

Zwar hat sich zuletzt durch die hohen Preise die Nachfrage etwas abgeschwächt und die Bevölkerung kauft in Teilen nun stärker Rind- und Geflügelfleisch ein. Dennoch will die chinesische Regierung mit aller Macht den Wiederaufbau der Bestände fördern. So sieht ein jetzt vorgestellter, mehrjähriger Aktionsplan vor, die Schweinefleischerzeugung bis 2021 wieder auf das Niveau von vor dem Einbruch durch die ASP zu bringen. Einem Bericht des MBI Marktreport Fleisch & Milch sollen dafür auch Gebiete für die Schweinezucht freigegeben werden, die bislang aus Umweltschutzgründen gesperrt waren. Außerdem sollen in den kommenden drei Jahren 120 Modellfarmen aufgebaut werden, die für investitionswillige Schweinehalter als Muster dienen können. Entsprechende Förderungen für den Stallbau soll es auch geben.