Schweineproduktion nähert sich Zehn-Jahres-Tief

Im laufenden Jahr ist mit einem weiteren Rückgang der Schweinefleischerzeugung in Deutschland zu rechnen. So lautet zumindest die aktuelle Prognose des Thünen-Instituts (TI), die unter Federführung des Wissenschaftlers Dr. Josef Efken vom Institut für Marktanalysen angefertigt wurde. Für 2019 erwarten die Braunschweiger Experten für den Schweinemarkt bei erneut rückläufigen Lebendeinfuhren einen Rückgang der Schlachtmenge im Vorjahresvergleich um rund 1 Mio. Tiere oder 1,8 % auf 55,71 Mio. Schweine. Bei weitgehend unveränderten Schlachtgewichten soll die Nettoschweinefleischerzeugung ebenfalls um 1,8 % auf dann 5,26 Mio. t abnehmen; das wäre die niedrigste Menge seit 2009. Die Auslastung der vorhandenen Schlachtkapazitäten dürfte damit sinken, der schärfere Wettbewerb um schlachtreife Tiere aber die Erzeugerpreise stabilisieren, erläuterte das TI.

Neben dem erwarteten Rückgang der Lebendeinfuhr um fast 400 000 Tiere nennen die TI-Analysten den geringeren Schweinebestand in Deutschland als Hauptgrund für den prognostizierten Erzeugungsrückgang. Die hiesige Schweinepopulation war in den zwölf Monaten bis November 2018 um 4,1 % auf 26,44 Mio. Schweine und damit so stark gefallen wie lange nicht mehr. Zudem gaben 4,6 % der Halter auf, so dass sich der Strukturwandel unvermindert fortsetzte. Weiter in einem negativen Trend sehen die TI-Experten auch den Schweinefleischverbrauch in Deutschland, der 2019 im Vorjahresvergleich um 1,1 % auf 4,05 Mio. t abnehmen soll. Demnach würde der Pro-Kopf-Verzehr im Schnitt um 0,5 kg auf 35,1 kg zurückgehen, womit dieser um 4,5 kg oder 11 % unter dem Niveau vor zehn Jahren liegen würde. AgE