Fleischbranche sucht Dialog mit Politikern

Die Fleischbranche wehrt sich gegen die Pauschalkritik. Jetzt will sie sich mit politischen Vertretern an einen runden Tisch setzen.

Die Fleischbranche sieht mit Befremden, dass einzelne Politiker und Gewerkschafter vor dem Hintergrund von Corona-Fällen in Produktionsbetrieben aktuell „faktenfreie Vorwürfe“ in Umlauf bringen, die sich pauschal gegen die gesamte Fleischwirtschaft richten. Wie der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) mitteilte, möchte er deshalb die tatsächliche Sachlage mit den zuständigen Bundesministern erörtern. Dazu seien Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sowie die Bundesminister für Arbeit, Hubertus Heil, und Gesundheit, Jens Spahn, zu einem Runden Tisch eingeladen und gebeten worden, der Fleischwirtschaft einen kurzfristigen Gesprächstermin zu nennen. „Wenn konkrete Ansatzpunkte ausgemacht werden, sind wir offen für Verbesserungen und treten für eine bundeseinheitliche Umsetzung ein“, erklärte der Verband.

Aktuellen politischen Bestrebungen, angesichts des Ausbruchs von Corona-Infektionen das Modell der Werkverträge in Frage zu stellen, erteilte auch der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Friedrich-Otto Ripke, eine klare Absage: „Das wichtige Thema Infektionsprävention darf nicht missbraucht werden, um die Fleischerzeugung in Deutschland grundsätzlich in Frage zu stellen“, betonte Ripke und mahnte eine sachliche Diskussion an. Gemeinschaftsunterkünfte seien in vielen Wirtschaftsbereichen Standard und keine Besonderheit der Fleischerzeugung. Eine Stigmatisierung der Fleischerzeugung dürfe nicht erfolgen. AgE