Frieß: Gemeinsame Nutztierstrategie statt politisches Gekungel

Der Vorstandsvorsitzende der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG), Matthias Frieß, hat in einer Stellungnahme auf die gewaltigen Herausforderungen für die deutsche Landwirtschaft hingewiesen. Notwendige Verbesserungen beim Tierschutz, Anpassungen an den Klimawandel sowie ein zunehmender ökonomischer Druck aufgrund der Globalisierung des Welthandels werden seiner Meinung nach zu gravierenden Anpassungen der Landbewirtschaftung führen. Für den VEZG-Vorsitzenden können diese Probleme nur durch ein schlüssiges Gesamtkonzept gelöst werden. „Statt des immer wieder zu beobachtenden politischen Kuhhandels einzelner Parteistrategen ist nunmehr eine gesamtgesellschaftlich abgestimmte Nutztierstrategie notwendig“, betonte Frieß.

Er kritisiert, dass die Landwirtschaft zum Spielball und zur Verhandlungsmasse von globalen und nationalen Interessen gemacht wird. Die mittlerweile deutlich über dem EU-Standard liegenden deutschen Produktionsvorgaben können nur dann am Markt erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Politik eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für Fleisch durchsetzt. Staatliche Markteingriffe lehnt Frieß aber ab. „Der Staat sollte sich darauf reduzieren die Rahmenbedingungen zu setzen. Für die Detailausführung sollten die Wirtschaftsbeteiligten verantwortlich sein“, erklärte der Vorsitzende.

Er erinnerte daran, dass sich die Landwirte in der Vergangenheit immer erfolgreich auf neue Herausforderungen eingestellt hätten. Allerdings könnten die Betriebe nur dann überleben, wenn die politischen Rahmenbedingungen auch eine ökonomisch nachhaltige Wirtschaftsweise im Sinne der nachfolgenden Generationen gewährleistet. „Nur dann ist es unserer Jugend möglich die Landwirtschaft nachhaltig auf unseren meist familiengeführten Betrieben fortzuführen“, so Frieß eindringliche Botschaft.