Globaler Schweinefleischhandel ordentlich in Fahrt

Die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China wirbeln derzeit die Warenströme am internationalen Markt für Schweinefleisch kräftig durcheinander. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in einer aktuellen Prognose für den Weltschweinemarkt davon aus, dass die Erzeugung in der Volksrepublik 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 5,5 Mio. t oder 10 % auf 48,5 Mio. t einbrechen wird. Zwar wird auch der Verbrauch spürbar sinken, weil sich die verunsicherten Konsumenten anderen Fleischarten zuwenden, doch fällt der prognostizierte Rückgang mit 4,86 Mio. t oder 8,8 % nicht ganz so stark aus wie auf der Produktionsseite.

Um die größere Versorgungslücke zu schließen, ist aus Sicht der Washingtoner Analysten im laufenden Jahr ein Anstieg der chinesischen Schweinefleischimporte um 640 000 t oder gut 40 % auf die neue Rekordmenge von 2,20 Mio. t nötig. Aber nicht nur China, sondern auch die Großkunden Japan und Mexiko werden 2019 voraussichtlich mehr Schweinefleisch am internationalen Markt kaufen. Die Schätzungen des USDA gehen für Japan von einer Zunahme der Bezüge um 3,0 % auf fast 1,53 Mio. t aus. Mexiko soll seine Einfuhren um 4,0 % auf 1,24 Mio. t steigern, wobei wegen der Strafzölle für US-Ware auch mehr Fleisch aus der Europäischen Union ins Land gelangen könnte. In Südkorea, das im vergangenen erheblich mehr Ware importiert hatte, scheinen die Lager hingegen gut gefüllt und die heimische Erzeugung wächst, so dass die Schweinefleischimporte um 7 % auf 700 000 t abnehmen sollen. Zudem dürften auch Hongkong und die USA weniger Schweinefleisch aus anderen Ländern kaufen. Global gesehen soll aber die Importmenge in den vom USDA betrachteten Ländern gegenüber 2018 insgesamt um rund 860 000 t oder 10,9 % auf 8,77 Mio. t steigen, was einen neuen Rekord bedeuten würde.