Investitionskosten und Bürokratie lassen finnische Schweinehalter aufgeben

Der Strukturwandel in der finnischen Schweinehaltung begründet sich nicht darin, dass keine Nachfolger gefunden werden. Es sind die hohen Investitionskosten, mangelnde Wirtschaftlichkeit und die steigende Bürokratie, die diese Entwicklung antreiben.

In Finnland zeichnet sich ein drastischer Strukturwandel in der Schweinehaltung ab. Nach den Ergebnissen einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar rechnet jeder zweite heute noch aktive Schweinehalter, bis zum Jahr 2027 die Produktion aufzugeben. Damit würde sich die Zahl der Mastbetriebe auf nur noch 450 halbieren. Die Betriebsaufgaben sind allerdings keineswegs eine Frage der demografischen Entwicklung und einer tendenziellen Überalterung der finnischen Bauern. Die Teilnehmer der Kantar-Umfrage waren im Schnitt 51 Jahre alt und gaben mehrheitlich an, nach der Einstellung der Schweineerzeugung in jedem Fall landwirtschaftlich tätig bleiben zu wollen. Mögliche Ausstiegsgründe sind vielmehr die hohen Investitionskosten, die Bürokratie beim Stallbau sowie generelle Fragen der Wirtschaftlichkeit. Wie aus der Befragung weiter hervorgeht, dürfte sich der Strukturwandel kaum auf die finnische Schweinefleischversorgung auswirken. Die verbleibenden Betriebe setzen voll auf Wachstum und wollen ihre Bestände und Betriebsstätten deutlich ausweiten. Nach der Auswertung von Kantar wird ein durchschnittlicher finnischer Sauenbestand von heute 174 Tieren bis 2027 auf 310 Sauen wachsen. Bei den Schweinemästern wird im gleichen Zeitraum mit einem Anwachsen des Bestandsdurchschnitts auf rund 1 800 Tiere gerechnet; hier liegt der Mittelwert derzeit noch bei etwa der Hälfte. AgE