ISN warnt vor weiterer Konzentration im LEH

Die ISN befürchtet, dass durch die anstehende Übernahme der real-Märkte durch Kaufland die Preisdrückerei bei Lebensmitteln weiter zunimmt.

Eine mögliche Übernahme von mehr als 100 real-Märkten durch Kaufland, die einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ zufolge durch bessere Einkaufskonditionen bei Lieferanten mitfinanziert werden soll, ist bei der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) auf Kritik gestoßen. „Die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel geht weiter und die Marktmacht der verbleibenden Einzelhändler wird erneut größer“, stellte die ISN auf ihrer Internetseite fest. Das verheiße für die Lieferanten nichts Gutes, denn das diese am Ende die Kosten solch einer Übernahme bezahlten, sei „ein sehr realistischer Blick in die Zukunft“.

Die Absichten der Führungsetage von Kaufland, nämlich die Übernahme laut „Lebensmittelzeitung“ insbesondere durch bessere Konditionen im Einkauf finanzieren zu wollen, seien im höchsten Maße irritierend. Das lasse befürchten, dass nach der Übernahme von real-Standorten auch die Produkte aus der Tierhaltung bei den Preisverhandlungen durch Kaufland noch stärker in die Zange genommen würden und das Motto „Hauptsache billig" Vorrang habe. Das passe zwar ins allgemeine Erscheinungsbild des Lebensmitteleinzelhandels zum Umgang mit seinen Lieferanten, aber keinesfalls in die aktuelle Diskussion um eine Nutztierstrategie in Deutschland, monierte die ISN. Es passe auch nicht zum Ansinnen Kauflands, seine Produktlinie mit Fleisch von Tieren, die mit höheren Tierwohlstandards gehalten würden, weiter auszubauen. Die ISN warnte Kaufland ausdrücklich vor solch einer Preisdrückerei: „Wenn die bevorstehende Expansion auch auf Kosten der Tierhalter betrieben wird, dann wird das unweigerlich heftige Reaktionen aus der Landwirtschaft zur Folge haben.“ AgE