Kein Halten mehr am Schweinemarkt

Der Schweinemarkt hat sich innerhalb von wenigen Wochen komplett gedreht und die VEZG-Notierung ist auf ein Niveau von 1,73 €/Indexpunkt gestiegen. Aktuell sind schlachtreife Schweine so begehrt, wie lange nicht. Das liegt zum einen an dem knappen Angebot. Von der 1. Bis zur 13. Kalenderwoche sind 422.000 bzw. 3,5 % weniger Schweine an den Haken gekommen als noch im Vorjahr. Zu berücksichtigen ist dabei aber, dass die Oster-Feiertage im letzten Jahr auf Ende März/Anfang April lagen. Nichts desto trotz laufen die Schlachtbänder aufgrund des Mangels nicht auf Volllast. Die Rede ist von einer Unterdeckung des Bedarfes von knapp 90 %. Aus anderen EU-Ländern, wo ebenfalls rasante Notierungsanstiege verzeichnet wurden, gehen sogar schon die Schlachtgewichte zurück.

Zwar rührt sich endlich der nationale Fleischmarkt, weil die Oster-Feiertage vor der Tür stehen und das schöne Wetter die Nachfrage nach Grillfleisch hochgetrieben hat. Richtig Schwung bringt aber das florierende China-Geschäft. Die Nachfrage aus dem Reich der Mitte wird von den EU-Exporteuren als gewaltig beschrieben. Hinzukommen Impulse aus den für Deutschland wichtigen Importländern Japan und Südkorea.

Was den China-Markt betrifft gibt es allerdings auch die ersten warnenden Stimmen. Die ersten Importeure dort beklagen sich über die stark gestiegenen Preise für EU-Schweinefleisch. Daher wittern jetzt Länder wie Brasilien, wo die Produktionskosten und damit auch das Preisniveau deutlich niedriger ist als in Europa, ihre Chance massiv in den Markt zu drängen.

Im Windschatten des rasant gestiegenen Schlachtschweinepreises hat sich auch der Ferkelmarkt äußerst gut entwickelt. Ferkel sind knapp und die Mäster können oftmals nicht annähernd so zügig wieder aufstallen wie gewünscht. Die NW-Notierung für die zurückliegende Woche liegt nach einem Plus von 4 € bei 50,50 €. Für die laufende Woche wird eine weitere Zulage von 6 € prognostiziert.