Keine Schweine an Hauspreismacher!

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) hat die führenden Schlachtunternehmen heftig für deren Hauspreispolitik in den letzten Wochen kritisiert. Während die Futterpreise aufgrund der schwachen Ernten explodieren, würden diese ihre Marktstellung schamlos ausnutzen und den Schweinepreis ohne Berücksichtigung der Angebotssituation am Lebendmarkt weiter nach unten drücken. Diese Preisspirale setzte sich bis zum Ferkelpreis durch, der infolgedessen deutlich nachgab, so die Branchenvertretung.

Sowohl saisonal bedingt im Inland also auch im Drittlandexport fehlen die nötigen Impulse. Auch den Erzeugern ist in dieser Situation bewusst, wie schwierig es ist, in der gesamten Schweinefleisch-Kette für alle Beteiligten auskömmliche Margen zu erwirtschaften. Dennoch drängte sich in den letzten Wochen verstärkt der Eindruck auf, dass die beiden führenden Schlachtunternehmen ihre Marktmacht zulasten der Erzeuger ausnutzen.

Derweil spitzt sich die enge Versorgungslage am Schlachtschweinemarkt weiter zu. Zudem gehen die Sommerferien in den ersten Bundesländern zu Ende und der Fleischmarkt dürfte sich Zug um Zug beleben.

Die ISN appelliert daher an alle Erzeuger keine Schweine an Hauspreisschlachthöfe zu liefern. Stattdessen sollte man die Gunst der Stunde nutzen und gemeinsam mit dem Vermarkter überlegen, wie man die Schlachtpartien vorzugsweise an Schlachthöfen mit fairen Handelspraktiken unterbringen kann.