Landwirtschaftskammer prognostiziert weiteren Produktionsrückgang

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen geht davon aus, dass auch im laufenden Jahr die Schweineproduktion in Deutschland weiter an Boden verlieren wird.

Die deutsche Schweinefleischerzeugung wird nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen auch in diesem Jahr voraussichtlich weiter zurückgehen. Die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Erzeuger würden sich zunehmend verschlechtern, berichteten die Marktexperten der Kammer in der vergangenen Woche in Oldenburg. Bedingt durch die Corona-Krise stehe der Fleischmarkt aktuell spürbar unter Druck, und die Schlachtschweinepreise seien im Vergleich zum letzten Hoch im Dezember 2019 um rund 17 % eingebrochen. Im vergangenen Jahr war die gewerbliche Fleischerzeugung in Deutschland gegenüber 2018 laut LWK insgesamt um 1,4 % rückläufig, noch stärker bei Schweinefleisch mit 2,6 %. Damit habe sich der negative Trend fortgesetzt, denn in den vergangenen Jahren habe die Schweinefleischproduktion kontinuierlich an Bedeutung verloren. Bei Geflügel- und Färsenfleisch seien hingegen leichte Produktionszuwächse zu verzeichnen gewesen. Rückläufig ist der LWK zufolge seit Jahren auch der Fleischkonsum in der Bundesrepublik. Er belief sich im Jahr 2019 auf durchschnittlich 59,5 kg pro Kopf. Damit liege der Verzehr mittlerweile um 9 kg unter dem Durchschnittswert der Europäischen Union, berichteten die Marktanalysten. Spitzenreiter beim Fleischkonsum in der Gemeinschaft seien Spanien und Portugal, denn auf der iberischen Halbinsel würden immer noch deutlich mehr als 80 kg pro Kopf und Jahr verzehrt. Mittlerweile würden auch osteuropäische Länder wie Polen, Ungarn, Tschechien oder Litauen den deutschen Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch übertreffen. AgE