Markt: Importsperre sorgt für Preiskampf

Der deutsche Schlachtschweinemarkt war über Wochen im Gleichgewicht und das, obwohl der Fleischmarkt auf nationaler und europäischer Ebene deutlich hinter den Erwartungen blieb. Für Preisnachlässe war der Wettbewerb um schlachtreife Schweine einfach zu groß. Hinzu kam das auf konstant hohem Niveau laufende Exportgeschäft.

Doch jetzt scheint sich das Blatt zu Ungunsten der Erzeuger zu drehen und erste Gerüchte um einen deutlichen Notierungsrückgang auf unter 1,80 €/Indexpunkt machen die Runde. Denn die Philippinen haben letzte Woche ein Einfuhrverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt. Ersten Berichten zufolge sollen sich in einer deutschen Lieferung des Unternehmens Pro Food 250 kg polnisches Schweinefleisch befunden haben. Dessen Einfuhr ist wegen der dort grassierenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) untersagt. Nach dem sofortigen Importstopp darf nur noch das im Transit befindliche Fleisch unter strengen Zusatzkontrollen aus Deutschland eingeführt werden.

Das ist ein harter Schlag ins Kontor, da die Philippinen im Asien-Markt zu den wichtigsten Abnehmern der deutschen Schweinefleischexporteure zählen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahm das Land von Januar bis April bereits über 30.600 t Schweinefleisch auf. Nur China und Japan orderten in diesem Zeitraum noch größere Mengen.

Möglicherweise nimmt nun der chinesische Markt weitere Mengen auf, weil dort die Lagerbestände weitgehend geleert sind. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass ab dem 1. Juli alle chinesischen Schlachthöfe und Verarbeitungsbetriebe ihr ausgehendes Fleisch auf ASP untersuchen müssen und sie deswegen vorher Bestände abgebaut haben.