Mehr Geflügel, weniger Schwein

Die Deutschen verspeisen immer mehr Geflügel - und immer weniger Schweinefleisch. Im vergangenen Jahr hat der Durchschnitts-Bundesbürger 35,69 kg Schwein verzehrt. 2017 waren es noch mehr als 36 kg. Demgegenüber stieg der Verbrauch an Geflügel auf 13,2 kg je Kopf an. Das waren fast 800 g mehr als im Jahr zuvor und über 2 kg mehr als noch 2008. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervor.

Den Rückgang beim Schweinefleisch begründet Torsten Staack, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, u.a. mit einer Veränderung im Kantinenangebot. Nach seiner Ansicht wird hier häufig Schwein aus logistischen Gründen gegen Geflügel ausgetauscht. Hintergrund ist, dass Muslimen der Verzehr von Schweinefleisch verboten ist. Beim Geflügel spielen religiöse Gründe keine Rolle. Auch bei Fertigprodukten im Supermarkt komme Geflügelfleisch immer mehr zum Einsatz, weil das fettarme Fleisch zu modernen Ernährungstrends passe und es auf vielfältige Weise zubereitet werden könne. Die Geflügelbranche geht davon aus, dass der Trend eines steigenden Geflügelfleischkonsums auch bei uns weiter anhalten wird.