Millionenschwere Untreue bei der Westfleisch?

Laut Recherchen des WDR wird derzeit gegen einen ehemaligen Vorstand und einen früheren leitenden Angestellten des münsterländischen Schlachtunternehmens Westfleisch wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Bestandteil der Ermittlungen sind die Exportgeschäfte des Unternehmens in den Jahren 2014 und 2015.

Wegen des damals verhängten Russland-Embargos soll Westfleisch im nichteuropäischen Ausland Fleisch gekauft und weiter nach Russland geliefert haben, um die dortigen Kunden bedienen zu können. Die daraus resultierenden Einnahmen sind aber nicht in der Unternehmensbilanz zu finden. Nun prüft die Bielefelder Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität, wo die kolportierten 16 Mio. € aus diesen Geschäften geblieben sind.

Oberstaatsanwalt Gerald Rübsam zufolge geht es nicht darum, dass einzelne Personen in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Viel mehr steht im Raum, dass gegen die Vermögensinteressen der Firma gehandelt worden sein soll.

Der Hinweis auf mögliche Ungereimtheiten in der Unternehmensbilanzierung kam von einem ehemaligen Westfleisch-Mitarbeiter. Der Konzern selbst hat in einer ersten Stellungnahme zu den Vorwürfen betont, dass Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten konsequent nachgegangen wird.

Hier geht es zum WDR-Videobeitrag zum Westfleisch-Fall….