NL: Situation in der Schlachtbranche entspannt sich etwas

Nachdem die Schlachtkapazitäten in den Niederlanden in der letzten Woche um fast die Hälfte eingebrochen waren, dürfen nun einige Schlachthöfe nach ihrer Corona-bedingten Schließung den Betrieb wieder aufnehmen.

Nachdem sich in den Niederlanden Ende letzter Woche die Meldungen mehrten, dass der Absatz von schlachtreifen Schweinen immer schwieriger wird, zeichnet sich jetzt eine leichte Entspannung der Situation an. Wie das niederländische Fachmagagzin Boerderij berichtet, darf der Schlachthof der Firma Van Rooi Meat in Helmond ab heute wieder im begrenzten Umfang die Schlachtungen aufnehmen. Eigentlich sollte der Standort bis zum 17. Juni geschlossen bleiben. Grund dafür war, dass Mitte/Ende Mai rund ein Viertel der insgesamt 1.700 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden waren. Nun werden dort unter sehr strengen Hygieneauflagen circa 40% der Schlachtkapazitäten wieder hochgefahren. Im Normalbetrieb werden dort wöchentlich rund 50.000 bis 55.000 Schweine geschlachtet sowie deren Fleisch verarbeitet und verpackt.

Unterdessen haben die niederländischen Gesundheitsbehörden auch in einem weiteren niederländischen Schlachthof der Vion Food Group unter den Mitarbeitern Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt. Nach Unternehmensangaben wurde am Standort Boxtel eine Stichprobe im Umfang von 105 Personen genommen; davon waren 18 infiziert. Da die Betroffenen vor allem in den Kühlräumen gearbeitet hatten und die Mitarbeiter in den übrigen Betriebsbereichen gesund waren, haben die Gesundheitsbehörden auf eine Betriebsschließung verzichtet. Allerdings wurden die Vorsichtsmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Virus verschärft. Derweil wurde die seit dem 21. Mai währende Quarantäne für die Mitarbeiter des Vion-Schlachthofs in Groenlo am Donnerstag aufgehoben, so dass nun alle Betriebe des Konzerns wieder arbeiten.

Damit wächst auf Seiten der Erzeuger und Vermarkter die Zuversicht, dass kurzfristig wieder mehr Schweine geschlachtet werden und sich der Markt beruhigt. In der vergangenen Woche sind nämlich schätzungsweise nur die Hälfte der sonst üblichen 300.000 Schweine an den Haken gekommen.