NL: Vier Schlachthöfe für China gesperrt

Pekings Zollbehörden haben insgesamt 15 Schlachthöfe in Europa für den Import von Schweinefleisch gesperrt.

Die chinesischen Zollbehörden haben vier niederländische Schlachtstätten für Schweine für den Fleischexport nach China gesperrt. Betroffen sind die zwei Hauptakteure auf dem niederländischen Schweinemarkt Vion, van Rooi meat sowie Westfort. Der Importstopp gilt seit dem 28. Juni für die Vion-Standorte in Boxtel und Groenlo sowie für den Standort Helmond von van Rooi meat sowie für Westfort in Groningen. Über die Dauer der Exportbeschränkungen machten die chinesischen Behörden bislang keine genauen Angaben.
Als Grund für die Exportsperren nennt Peking das Auftreten von Coronainfektionen bei Mitarbeitern der betroffenen Schlachthöfe. Die Volksrepublik befürchtet offenbar mit dem Fleisch eine Reinfektion des Coronavirus ins eigene Land zu riskieren. Allerdings könnte der Importstopp eher damit zu tun haben, einen Preisnachlass für importiertes Schweinefleisch bei den europäischen Lieferanten zu erzielen.
Für die betroffenen Schlachthöfe ist der Wegfall der Exporte nach China gravierend. Je nach Anteil des Chinageschäftes kann der Erlösnachteil fünf Euro und mehr je Schlachtschwein in der Gesamtkalkulation betragen. Neben den holländischen Schlachthöfen haben die chinesischen Zollbehörden auch die zum deutschen Unternehmen Tönnies gehörenden Schlachtbetriebe, Zerlegungsstandorte und Kühlhäuser in Rheda-Wiedenbrück gesperrt. Betroffen ist auch der zu Tönnies gehörende Schlacht- und Zerlegebetrieb Weidemark In Sögel. China hat insgesamt 15 Unternehmen aus fünf EU-Ländern für den Import von Schweinefleisch gesperrt.