Peking senkt Zölle auf Schweinefleisch

Die Importzölle für mehr als 800 Agrarprodukte sollen von 12 auf 8 % sinken.

Die europäischen Schweinefleischexporteure wie auch ihre Konkurrenten auf dem Weltmarkt können sich mit Blick auf das neue Jahr über eine Entlastung durch den derzeit größten Abnehmer freuen. China will seine Einfuhrzölle für insgesamt 850 Produkte senken, darunter auch für Schweinefleisch. Die Importzölle sollen von aktuell 12 auf 8 % sinken, teilte das Finanzministerium in Peking kurz vor Weihnachten mit. Die Importzölle sollen zum 1. Januar 2020 reduziert werden. Die Ankündigung folgt der Einigung Chinas und der USA auf den ersten Teil eines bilateralen Handelsabkommens. Gegenüber der Presse hatte Chinas stellvertretender Landwirtschaftsminister Han Jun anschließend die Erwartung geäußert, dass nach der Umsetzung des Abkommens Chinas Agrarimporte aus den USA erheblich zunehmen werden. Das würden vor allem Produkte zur Stabilisierung der Inlandsmärkte für Schweine- und Geflügelfleisch sowie Sojabohnen sein. Medienberichte zufolge betreffen die jetzt von China angekündigten Zollsenkungen Importe, die nach Berechnungen der Finanzagentur Bloomberg im Jahr 2018 insgesamt ein Volumen von umgerechnet etwa 350 Mrd. Euro erreicht haben. Offenbar will Peking mit dieser Maßnahme auch die Inflationsrate im Land eindämmen. Zu den Preistreibern zählte zuletzt auch Schweinefleisch. Der Importbedarf der Volksrepublik daran ist wegen der Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bekanntlich kräftig gestiegen. Laut der Rabobank dürfte der dortige Schweinebestand zwar nach einem Rückgang von 55 % in diesem Jahr im Laufe von 2020 wieder etwas zunehmen und am Jahresende um rund 8 % über dem Niveau des Jahresbeginns liegen. Mit gut 200 Mio. Tieren würde die Schweinepopulation aber immer noch nur halb so groß wie 2018 ausfallen. Die EU-Mitgliedstaaten lieferten in den ersten drei Quartalen 2019 insgesamt 1,55 Mio t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnisse nach China. Das waren 547 000 t oder 54,8 % mehr als im Vorjahreszeitraum. AgE