Schwache Schweinenotierung zieht Ferkel runter

Die Stimmung am deutschen Schweinemarkt ist aktuell stark eingetrübt. Nachdem die Sommerhitze abgeklungen ist, erreichen mit Verzögerung wieder deutlich mehr Schweine die Schlachtreife. Gleichzeitig vollzieht sich der saisonal übliche Sortimentswechsel und die Nachfrage nach Grillfleisch hat spürbar nachgelassen. Die Schlachter reagierten auf die nach eigenem Bekunden negativen Margen mit einer spürbaren Drosselung der Stückzahlen. In Summe war die VEZG-Notierung nicht mehr zu halten und es folgte in KW 36 ein kräftiges Minus von 7 Cent auf 1,48 €/Indexpunkt. Da sich damit die rote Seite nicht zufrieden gab wurde der Druck aufrecht gehalten und die Notierung musste in der vergangenen Woche noch einmal um 4 Cent auf nun 1,44 €/Indexpunkt nachgeben. Der holländische Schlachter Vion setzte da sogar noch einen drauf und rief einen Hauspreis von 1,42 €/Indexpunkt aus.

Im Schlaglicht der Schlachtschweinenotierung verliert auch der ohnehin schwache NW-Ferkelpreis weiter an Substanz und nähert sich mit einem Minus von 2,50 € auf 34,50 € pro 25 kg-Ferkel (KW 37) bedrohlich der 30 €-Marke. Dass die Einstallbereitschaft der Mäster angesichts mauer Erlösaussichten und dem Preisdruck an den Güllebörsen in näherer Zukunft wieder zunimmt, ist ungewiss.

Hoffnungen auf bessere Preise machen die wieder zunehmenden Schweinefleischausfuhren nach Südkorea und vor allem China. Das Reich der Mitte vereint aktuell 37 % der europäischen Drittlandsexporte auf sich – Tendenz steigend. Dafür verantwortlich ist zum einen der Handelskrieg zwischen China und den USA. Zum anderen kämpft die dortige Schweinebranche mit Strukturbrüchen und massiven Transportsperren, die die Regierung aufgrund des ASP-Ausbruches verhängt hat.