Schweden essen weniger Fleisch

Der Fleischverzehr hat in Schweden offenbar seinen Höhepunkt überschritten. Nach Angaben der Landwirtschaftsbehörde Jordbruksverket ist der Pro-Kopf-Verbrauch seit dem Jahr 2016 mit einem Rekordwert von 87,7 kg wieder zurückgegangen. Im Jahr 2017 wurde ein Wert von 85,5 kg verzeichnet, 2018 waren es nur noch 83,5 kg. Fachleute machen dafür auch Verdrängungseffekte durch den Boom bei vegetarischen und veganen Fleischalternativen verantwortlich.

Der in den letzten beiden Jahren beobachtete Rückgang des Fleischkonsums ist der Landwirtschaftsbehörde zufolge der stärkste seit dem Jahr 1990. Laut Jordbruksverket stellt diese Entwicklung einen klaren Trendwechsel dar, da der Verzehr in den vergangenen drei Dekaden tendenziell stark angestiegen war. Für den Zeitraum 1990 bis zum Rekordjahr 2016 weist die schwedische Statistik unter dem Strich eine Steigerung des Fleischverbrauchs um mehr als 40 % aus. Beim schwedischen Bauernverband (LRF) wird der Rückgang durchaus positiv aufgenommen. Er betrifft nach Darstellung des Verbandes vor allem importierte Erzeugnisse, während der Konsum von heimischen Fleischprodukten vergleichsweise stabil bleibt. Der seit langem niedrige schwedische Selbstversorgungsgrad des Landes beim Fleisch habe sich dementsprechend zwischen 2013 und 2018 von 61 % auf 67 % verbessert. AgE