Schweinefleischnachfrage soll weltweit steigen

Die Bundesregierung geht für die nächsten zehn Jahre von einer global wachsenden Schweinefleischnachfrage aus. Sie beruft sich dabei auf eine aktuelle Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Demnach soll der Schweinefleischverbrauch von 119,4 Mio. t im Mittel der Jahre 2016 bis 2018 um rund 8 % auf 128,8 Mio. t im Jahr 2028 steigen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zur Versorgungslage mit Schweinefleisch in Zeiten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hervor.

Laut Prognose soll der Verbrauch im Betrachtungszeitraum in entwickelten Ländern von 41,2 Mio. t auf 42,8 Mio. t zunehmen, in den Entwicklungsländern von 78,3 Mio. t auf 86,0 Mio. t. Dabei werde unter anderem in China, Vietnam, Mexiko und Brasilien mit einem besonders starken Nachfrageanstieg gerechnet. Allerdings sei die Verbrauchsentwicklung in China - den internationalen Organisationen zufolge - wegen der ASP mit großer Unsicherheit behaftet, schreibt die Regierung. Laut FAO und OECD geht das Pekinger Landwirtschaftsministerium davon aus, dass sich die Schweinefleischimporte 2020 auf 2,1 Mio. t belaufen werden. Die Inlandsproduktion soll ab 2021 wieder zulegen und 2024 das Produktionsniveau von 2018 wieder erreichen.

In Deutschland lag der Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch 2017 im Mittel bei 120,4 %,wobei deutsche Verbraucher Edelpicker sind; Edelteile werden immer noch importiert, während andere Teilstücke (Bauch, Pfötchen usw.), die nicht komplett für Wurstwaren genutzt werden können, exportiert werden müssen. Der Schweinefleischverzehr ist 2018 auf 36 kg je Verbraucher gesunken.