Streit bei Tönnies eskaliert erneut

Innerhalb des deutschen Schlachtgiganten Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück brodelt es wieder. Nachdem sich Clemens Tönnies und sein Neffe Robert Tönnies im Jahr 2017 nach einem mehrjährigen Streit um Führungsansprüche und Gesellschafteranteile außergerichtlich einigen konnten, droht jetzt der völlige Bruch. Wie verschiedene Medien berichten besteht Robert Tönnies auf einen Verkauf der gesamten Tönnies Holding. Dabei bezieht er sich auf die Schiedsklage von vor zwei Jahren. Darin wurde vereinbart, dass die Schlachtfirma verkauft wird, sollte es erneut zu Streit kommen.

Laut dem Magazin „Wirtschaftswoche“ ist in der Klageschrift unter anderem von "einer rasant fortschreitenden Zerrüttung" zwischen Clemens und Robert Tönnies die Rede. Zuletzt fühlte sich Robert Tönnies bei der Übernahme von zwei deutschen Werken des schweizerischen Wurstwarenherstellers Bell Food von seinem Onkel übergangen. Daraufhin schaltete er das Landgericht Bielefeld sowie den Konzern-Beirat ein.

Für Clemens Tönnies, der wie sein Neffe 50 % der Tönnies Holding hält, kommt ein Verkauf des Unternehmens indes nicht in Frage. In einer kurzen Stellungnahme heißt es: "Wie auch immer mein Neffe agiert und was er über Jahre hinweg schon im Sinn gehabt hat: Mein Sohn Maximilian und ich werden das Unternehmen nicht verkaufen. Wir sind hervorragend aufgestellt und sehr erfolgreich. Das ist so und das bleibt so."

Tönnies beschäftigt weltweit rund 16.000 Mitarbeiter und machte im letzten Jahr 6,65 Mrd. € Umsatz. In der Klage soll es um einen Streitwert von rund 600 Mio. € gehen. Die Sache wird von einer privaten Schiedsstelle verhandelt.