Tönnies: Zoff um Mega-Investition in China

Der Familienstreit um Deutschlands größten Schlachtbetrieb Tönnies geht in die nächste Runde. Das Unternehmen teilte am Freitag mit, dass rund 500 Millionen Euro in einen neuen Schlacht- und Zerlegebetrieb für Schweine in China investiert werden sollen. Zunächst werde ein Schlacht- und Zerlegezentrum für 2 Mio. Schweineschlachtungen gebaut, welches später auf 6 Mio. Schlachtungen erweitert werden solle. Partner in China ist die Dekon Group. Das Jointventure sei der nächste Schritt der Internationalisierung von Tönnies. Die Grundsteinlegung ist für 2020 vorgesehen.

Jetzt wirft 50-Prozent-Gesellschafter Robert Tönnies seinem Onkel und Konzern-Chef Clemens Tönnies Größenwahn und Täuschung vor. Er beklagt, dass er nicht über diese wichtige strategische Entscheidung informiert wurde bzw. nichts von diesem hohen Investitionsrahmen wusste. Der 41-Jährige werde diese Themen in der nächsten Beiratssitzung klären. Clemens Tönnies und sein Neffe haben sich über viele Jahre vor zahlreichen Gerichten über den Führungsanspruch und über Gesellschafteranteile gestritten. Robert ist der Sohn und Erbe des gestorbenen Firmengründers Bernd Tönnies.