USA: Rekord-Produktion drückt die Preise

Die USA sind am globalen Schweinefleischmarkt schon jetzt einer der schärfsten Konkurrenten für die Exporteure aus der Europäischen Union. Im laufenden Jahr muss mit einem noch intensiveren Wettbewerb gerechnet werden, denn die US-Produktion soll Experten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge 2018 spürbar wachsen. Zum Stichtag 1. Dezember 2017 wurden insgesamt 73,23 Mio. Schweine gehalten. Damit ist die Schweinepopulation innerhalb der vergangenen vier Jahre um rund 8,5 Mio. Tiere gewachsen.Als Konsequenz gehen die USDA-Experten davon aus, dass die heimische Erzeugung gegenüber 2017 um etwa 614 000 t oder 5,3 % auf rund 12,2 Mio. t zulegen wird. Das würde einer Wachstumsrate von mehr als 5 % entsprechen. Zunehmen soll auch der durchschnittliche Inlandsverbrauch, und zwar um rund 900 g auf 23,6 kg pro Kopf. Allerdings dürfte das nicht ausreichen, um die höhere Erzeugung zu konsumieren. Die US-Anbieter hoffen deshalb auf eine weiter zunehmende internationale Nachfrage, die von Analysten, darunter die Rabobank, auch prognostiziert wird. So soll insbesondere Mexiko als Hauptabnehmer für US-Schweinefleisch 2018 einen höheren Einfuhrbedarf haben. Zudem wird in Asien, unter anderem in China, mit steigenden Importen gerechnet. Das USDA erwartet daher gegenüber 2017 einen Zuwachs bei den US-Schweinefleischexporten von mindestens 140 000 t oder 5,6 % auf 2,68 Mio. t.Das steigende Inlandsangebot drückt aber auch die Erzeugerpreise. Die Washingtoner Analysten erwarten nach einem Preisanstieg von rund 9 % im vergangenen Jahr für 2018 ein Minus von etwa 6 %; das würde ein Niveau von weniger als 0,90 Euro/kg Lebendgewicht bedeuten. AgE