USA: Zollsenkungen lassen China-Export boomen

Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China haben sich wieder verbessert und davon profitieren die US-Schweinefleischexporteure.

Die amerikanischen Schweinefleischexporteure können sich im bisherigen Jahresverlauf über eine Rekordnachfrage freuen. Nach Angaben der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) belief sich die Ausfuhrmenge einschließlich Verarbeitungsware im Januar und Februar auf insgesamt 546.660 t. Das waren nicht nur 40,7 % mehr als in der Vorjahresperiode, sondern so viel wie noch nie in diesem Zeitraum. Die Erlöse sprudelten dabei noch kräftiger. Sie legten um 54,2 % auf fast 1,36 Mrd. € zu.

Das starke Plus im internationalen Schweinefleischverkauf ist eng verknüpft mit dem boomenden Chinageschäft, das trotz Corona-Krise alle Rekorde bricht. Dem USMEF zufolge nahmen die Lieferungen in die Volksrepublik einschließlich Hongkong gegenüber den ersten beiden eher schwachen Monaten 2019 um 260 % auf 195.850 t zu. Der Umsatz der US-Anbieter schnellte dabei um mehr als das Dreifache auf umgerechnet 452 Mio. € nach oben. Wird nur der Chinaexport ohne Hongkong betrachtet, fiel der relative Anstieg mit einem Plus von 340 % auf 184.610 t noch deutlicher aus. Erstmals war damit die Volksrepublik wichtigster US-Schweinefleischkunde und verdrängte Mexiko.

Neben dem großen Bedarf in China infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sorgten zuletzt auch ein verbesserter Marktzugang und Zollsenkungen für US-Ware im Rahmen der ersten Phase eines Handelsabkommens beider Länder für das Absatzplus, das sich durch weitere Senkungen von Einfuhrabgaben im März noch vergrößern dürfte. So können seit Februar chinesische Importeure eine Befreiung von einigen Retorsionszöllen beantragen, die zusammengenommen im September 2019 noch bei 72 % lagen. Mit der Ausschlussbefreiung kann dieser Satz bei Schweinefleisch aktuell auf 33 % für Teilstücke und 37 % für Schlachtnebenerzeugnisse gesenkt werden. Laut USMEF haben einige Importeure Anfang März diese Zollerleichterungen erhalten, was preiswertes US-Schweinefleisch gegenüber der EU-Ware wettbewerbsfähig macht.