Verbraucher kennen Haltungsform-Kennzeichnung

Einer forsa-Umfrage zufolge ist die Tierwohl-Kennzeichnung inzwischen vielen Verbauchern ein Begriff.

Die vierstufige Haltungsform-Kennzeichnung für Fleisch ist inzwischen bei den Bundesbürgern genauso bekannt wie das EU-Biosiegel, und 92 % finden die Kennzeichnung des Handels gut oder sehr gut. Dies sind Ergebnisse einer von der Initiative Tierwohl (ITW) in Auftrag gegebenen forsa-Erhebung, bei der 1 004 Bürger ab 18 Jahren vom 8. bis 16. Juni befragt wurden. Demnach gehen 79 % der Befragten davon aus, dass die Kennzeichnung der Haltungsform langfristig dazu führen wird, dass Verbraucher bewusster einkaufen und das Thema „Tierwohl“ dabei stärker berücksichtigen. In weniger als eineinhalb Jahren seit ihrem Start sei die Haltungsform-Kennzeichnung zu einer wertvollen Orientierungshilfe für die Verbraucher beim Fleischkauf geworden, erklärte ITW-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs am vergangenen Donnerstag in Bonn zu den Ergebnissen der forsa-Befragung. Obgleich die Händler in den Stufen 3 und 4 auch aufgrund des höheren Preises verhältnismäßig geringe Mengen absetzten, sei dennoch eine Zunahme an registrierten Siegeln in diesen Stufen zu sehen. Insgesamt 13 der 16 registrieren Siegel fänden die Verbraucher inzwischen in den Stufen 3 und 4.

Die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung, die auch die ITW betreibt, gibt die Haltungsform-Kennzeichnung heraus. Die Gesellschaft hat laut Hinrichs ermittelt, dass die teilnehmenden Händler inzwischen durchschnittlich um die 90 % ihrer Gesamtware von Schwein, Hähnchen, Pute und Rind mit der Haltungsform kennzeichnen. Die Kennzeichnung finde sich bundesweit in mehr als 20 000 Filialen von Aldi Süd, Aldi Nord, Edeka, Kaufland, LIDL, Netto, Penny und Rewe. Bei Geflügel hätten die Händler mittlerweile ganze Sortimentsbereiche umgestellt. Die Haltungsform mache auch Veränderungsprozesse wie die große Verschiebung von Stufe 1 zu Stufe 2 bei Geflügel deutlich, führte Hinrichs weiter aus.

Durch die Ausweitung des Produktsiegels der ITW sei mit einer weiteren großen Verschiebung bei Schweinefleischprodukten von Stufe 1 zu Stufe 2 ab dem Jahr 2021 zu rechnen, erklärte Hinrichs. Die Haltungsform ist dem ITW-Geschäftsführer zufolge zur Standardorientierung geworden, wenn es um Tierwohl beim Fleischkauf geht. Die forsa-Befragung habe auch ergeben, dass Fleisch beliebt bleibe, stellte Hinrichs außerdem fest. Lediglich 3 % der befragten Männer und 11 % der befragten Frauen verzichteten ganz auf Fleisch oder würden sehr selten Fleisch essen. Die Initiative Tierwohl würden inzwischen 64 % der Deutschen kennen; 91 % der Verbraucher fänden den Ansatz der ITW gut oder sehr gut. AgE