Westfleisch macht 2015 Verluste

Das miserable Schweinejahr 2015 hat auch das Münsteraner Schlachtunternehmen Westfleisch getroffen. So schloss der Westfleisch-Konzern mit einem Minus von 4,1 Mio. € mit dem schlechtesten Ergebnis seit etlichen Jahren ab. Die Lieferanten der Westfleisch müssen sich daher für 2015 ohne Sonderbonus für ihre Tiere sowie ohne Dividende begnügen. Lediglich die Einlagen in die Westfleisch-Finanz-AG erhalten satzungsgemäß einen Dividende von 4,2 %. Finanz-Vorstand Carsten Schruck bringt das schlechte Abschneiden vor allem mit den Einbußen in der Sparte Schweine in Verbindung. Aufgrund der schleppenden Fleischverkäufe hat die Schlachtung und Zerlegung der Schweine wesentlich weniger Erlös erbracht als früher. Zudem habe der Anfang letzten Jahres eingeführte Mindestlohn von 8,60 € in der Schlachtbranche die Lohnkosten der angeschlossenen Subunternehmer um bis zu 8 Mio. € erhöht, erklärte Schruck.
Für das laufende Jahr machte der Westfleisch Geschäftsführer Christian Leding keine allzu großen Hoffnungen auf bessere Schweinepreise. Er will das Unternehmen daher 2016 insbesondere hinsichtlich der Kostenstrukturen weiter optimieren. Hier mit will Leding den erfolgreichen Kurs mit stabilen und einigen Sparten sogar wachsenden Umsätzen fortsetzen. Westfleisch-Einkaufs-Leiter Heribert Qualbrink betonte, dass der Mitte letzten Jahres eingeführte Salmonelle-Bonus bereits Wirkung zeige. So ist es gelungen, die Zahl der Kategorie-3-Betriebe binnen sechs Monaten von 5 auf etwa 3 % zu drücken. In Sachen Initiative Tierwohl könnten in den nächsten Wochen etwa 400 Betriebe von der Warteliste nachrücken, erklärte Qualbrink.