Westfleisch: Massentests und Vorwürfe

Auf dem Schlachthof in Coesfeld soll ein Drittel der Belegschaft Corona-infiziert sein. Die Politik erhöht den Druck.

Auf dem Westfleisch-Schlachthof in Coesfeld sind mehr als 760 Mitarbeiter getestet. Mehr als jeder dritte ist infiziert, meldet die zuständige Gesundheitsbehörde. Die meisten der Mitarbeiter stammen aus Osteuropa und sind in Sammelunterkünften untergebracht. Bereits am Freitag wurde das Werk in Coesfeld zunächst bis zum 18. Mai geschlossen. NRW-Gesundheitsminister Laumann fordert Westfleisch auf, nun ein schlüssiges Hygiene-Konzept vorzulegen, statt die Schließung vor Gericht anzugreifen. Die Firma war mit einer Klage gescheitert. Das Hygiene-Konzept müsse laut Laumann auch die Unterkünfte und den Transfer der Arbeiter zum Schlachthof einbeziehen. Es sei nicht akzeptabel, die Verantwortung auf Subunternehmer abzuschieben.
NRW will nun großflächig untersuchen, ob es weitere Corona-Hotspots im Lande gibt. Minister Laumann hat Corona-Tests für alle Schlachthofmitarbeiter in NRW angeordnet. Auch die Beschäftigten in den nachgelagerten fleischverarbeitenden Betrieben sollen überprüft werden. Erste Ergebnisse liegen spätestens am Donnerstag vor.