Emissionen in Außenklimaställen gemessen

Hessen hat in drei Außenklimaställen Emissionsmessungen durchgeführt. Wie in geschlossenen Ställen spielt das Management eine große Rolle.

Das Land Hessen hat Emissionsmessungen bei Außenklimaställen für Schweine durchführen lassen. Die Ergebnisse bewiesen, dass Tier- und Umweltschutz vereinbar seien, teilt das hessische Landwirtschaftsministerium in einer Presseerklärung mit. Mit dem richtigen Management durch den Betriebsleiter könnten Außenklimaställe sogar besser sein als geschlossene, zwangsbelüftete Stallungen. Gemessen wurden laut Ministerium der Ausstoß von Ammoniak, Stickoxiden, Methan sowie Geruchsemissionen. Ein entscheidender Faktor sei, wie der Absetzort des Kotes und des Harns gestaltet ist. Je trockener dieser Bereich, desto weniger Ammoniakemissionen seien messbar. Ein tägliches Abschieben des Kotes verringere die Geruchs- und Methanemissionen.
In Fachkreisen wird dieses Ergebnis zunächst als wenig aussagekräftig beurteilt. Es seien zwar Messungen in drei Praxisbetrieben mit Außenklimabedingungen vorgenommen worden. Es handele sich aber um drei unterschiedlich gestaltete Stallsysteme – ein geschlossener Stall mit Auslauf, ein Pigport-Stall und ein Offenfrontstall. Eine statistische Absicherung der Ergebnisse allein anhand dieser Datengrundlage sei nicht möglich. Deshalb könnten sie in dieser Form nicht zur Berechnung von Referenzwerten für die Immissionsbewertung von Außenklimaställen herangezogen werden.
Das KTBL führt in einem anderen Projekt ebenfalls Emissionsmessungen in Außenklimaställen durch. Die Ergebnisse sollen im Sommer veröffentlicht werden.