NL: Heftige Diskussionen um Megaställe

In den Niederlanden hat die Diskussion um sogenannte Megaställe wieder an Fahrt aufgenommen. Grund ist das Ergebnis einer von der Tierschutzorganisation Wakker Dier in Auftrag gegebenen und von der Universität Wageningen durchgeführten Studie. Dabei kam heraus, dass 2017 mit 29 % knapp ein Drittel der Sauen in Megaställen mit mehr als 1.200 Plätzen gehalten wurden. Bei den Mastschweinen lag der Anteil bei 7 %. Hier gilt ein Stall als Megastall, wenn er mehr als 7.500 Plätze umfasst. Die meisten der insgesamt 145 Sauen- und 46 Mastställe dieser Größenordnung stehen in den Intensivregionen Nord-Brabant und Limburg.

Der jüngsten Erhebung zufolge hat die Zahl der Megaställe deutlich zugenommen. 2005 erfasste die Uni Wageningen noch 61 Betriebe mit Sauen und 12 Betriebe mit Mastschweinen, die die beschriebenen Bestandsgrößen überschritten.

Für Wakker Dier eine Entwicklung, die stark zu kritisieren ist. Die Organisation führt unter anderem an, dass durch diese Bestandsgrößen bei einem Seuchenausbruch oder einem Stallbrand sehr viele Tierleben gefährdet sind. Außerdem würde man in den Großanlagen den Fokus zu stark auf niedrige Produktionskosten legen und dabei das Tierwohl vernachlässigen. Der Wissenschaftler Jaap van Os von der Universität Wageningen & Research hat die Studie geleitet. Er bewertet die Zunahme weniger kritisch. Seiner Meinung nach ist die Tiergesundheit in Megaställen oft besser, da die Betriebe häufig die neuesten Produktionstechniken einsetzen.