Architektur-Wettbewerb für Wohlfühlställe

Architektur-Studenten haben Konzepte für einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb mit Schweinehaltung entworfen. In Berlin wurden die Sieger vorgestellt.

Wie kann ein artgerechter Stall für 500 Mastschweine mit Schlachthaus und Verkaufsladen aussehen? Auf der Suche nach neuen, frischen Ideen, die bewusst auch den technischen Blickwinkel verlassen und neue, mutige Wege beschreiten durften, lobten das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und die Stiftung LV Münster im April 2019 einen Ideenwettbewerb für Studierende der Architektur aus. Das Motto: „Vom Stall bis zur Theke – Tierwohl bis zum Ende gedacht“. Insgesamt beteiligten sich 49 Studierende der Universitäten Braunschweig, Darmstadt, München und Stuttgart.

Nach einem Workshop in Münster-Hiltrup im Mai 2019, bei dem die Studierenden viel über die technischen und rechtlichen Grundlagen beim Stallbau erfuhren und ihre ersten Entwürfe mit 12 jungen Schweinehaltern aus dem ganzen Bundesgebiet diskutierten, war es in der letzten Woche endlich so weit. Im Aedes Architekturforum in Berlin wurden am 15. Januar 2020 die besten Arbeiten durch den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Uwe Feiler, ausgezeichnet.

Aus den eingereichten Plänen hatte eine hochkarätige Jury sieben preiswürdige Arbeiten ausgewählt:

  • Der 1. Preis ging an Katharina Münch von der TU Darmstadt. Ihre Grundidee ist eine hofnahe Fläche, bebaut mit mehreren „Schweine-Villen“ und jeweils kombinierten Auslaufflächen, sowie mit einem gläsernes Schlachthaus, dem ein Hofladen angegegliedert ist.
  • Mit dem 2. Preis wurden Jakob Köppel und Benedikt Stoib von der TU München ausgezeichnet. Sie haben einen modular aufgebauten transportablen Großstall entworfen, umrahmt von drei Klinkerbauten für Schlachthaus, Metzgerei und Laden.
  • Der 3. Preis ging an Jessica Vetter und Pepe Fritz von der Universität Stuttgart. Sie entwarfen einen s-förmigen Außenklimastall mit umlaufendem Rundgang für Besucher und einem Hofladen als gläsernem Zentrum der Anlage.
  • Darüber hinaus gab es lobende Worte für weitere vier Arbeiten. Die Anerkennungspreise erhielten Matthias Deulueg und Christoph Ammer sowie für Sophia Richwien und Verena Klotzner, alle vier von der TU München.

Die hohe Qualität der prämierten Entwürfe zeigt sich auch am Interesse der namhaften Galerie Aedes Architekturforum, die die Pläne und Modelle der Preisträger in ihren Räumen in der Christinenstraße 18 in 10119 Berlin (Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18.30 Uhr, So-Mo 13-17 Uhr) noch bis zum 5. März 2020 in einer sehenswerten Ausstellung präsentiert. Der Eintritt ist frei.