Kastration: Klöckner wenig kompromissbereit

Beim sogenannten Ferkelgipfel mit dem Schwerpunkt Kastration hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gestern eher ernüchternde Botschaften für die Landwirte. So schloss die Ministerin eine nochmalige der Übergangsfrist bis zum Verbot der betäubungslosen Kastration aus. „Eine weitere Verlängerung der Übergangsfrist wird es mit mir nicht geben“, betonte die CDU-Abgeordnete. Vorausgesetzt der Bundestag stimmt der jetzt geplanten zweijährigen Fristverlängerung zu, wäre dann Ende 2020 Schluss mit der betäubungslosen Kastration. Das Berliner Agrarressort hatte Vertreter der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft, des Lebensmitteleinzelhandels, der Tierärzte sowie der Wissenschaft ins BMEL geladen.
Auch in Sachen Kastration mit lokaler Betäubung, dem sogenannten 4. Weg, zeigte Klöckner beim Runden Tisch wenig Gesprächsbereitschaft. So entspreche die Lokalanästhesie nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht den Anforderungen des Tierschutzgesetzes. Denn bisher könnten keine Studien die im Tierschutzgesetz geforderte Schmerzausschaltung belegen, erklärte das Ministerium.
Positiv steht die Ministerin dem seit Ende vergangener Woche zugelassenem Narkosegas Isofluran gegenüber. So kündigte das BMEL zeitnah einen Erlass an, der Landwirten nach anerkannten Schulungen die Durchführung der Isofluran-Narkose ermöglichen soll. Die jüngst veröffentlichen Untersuchungsergebnisse, dass Isofluran zu Gesundheitsschäden beim Anwender führen kann, spielen dabei offenbar keine Rolle.