LNS: Skandinavien ist Vorbild bei der Kastration

Die Fristverlängerung der betäubungsfreien Ferkelkastration ist nun im Bundestag und -rat beschlossen. Doch die Zeit eilt, um für die Sauenhalter praktikable Lösungsmöglichkeiten zu finden. Der Landesverband Niedersächsischer Schweineerzeuger e. V. (LNS) fordert die Politik auf, rasch die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz von tierschutz- und praxisgerechten Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration zu schaffen. Dazu müssen mehrere Wege in Abhängigkeit der Betriebsstruktur und der Betriebsgröße entwickelt werden.

Aus Sicht von Heinrich Lütjens, Vorsitzender des LNS, stellt die Weiterentwicklung der Lokalanästhesie, wie sie beispielsweise in Dänemark und Schweden Anwendung findet, einen praktikablen Weg da, der auch in Deutschland eingeschlagen werden sollte. Keinesfalls sollten an dieser Stelle unterschiedliche Maßstäbe bezüglich der Kastration deutscher und im Ausland erzeugter Ferkel geschaffen werden.

Falls in der Frage einer tierschutzgerechten Ferkelkastration in der EU keine vergleichbare Methodik geschaffen werden kann, muss über das in Deutschland entwickelte Qualitätssicherungssystem QS die notwendige Abgrenzung angestrebt werden. Angesichts des hohen Importdruckes aus den Niederlanden und aus Dänemark, die jährlich zwischen 10 und 11 Mio. Ferkel nach Deutschland exportieren, sollte die notwendige Transparenz bezüglich der Tierschutzvorgaben über das QS-System für den Endverbraucher im Lebensmittelhandel geschaffen werden.