Minister Remmel und Meyer wollen andere Schweinehaltung

Mehr Schweine werden nirgendwo sonst in Deutschland gemästet. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bestreiten mehr als 60 % der deutschen Schweinefleischerzeugung. Die beiden grünen Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (NRW) und Christian Meyer (Niedersachsen) leiten daraus eine besondere Verantwortung ab. Sie sind überzeugt, dass beide Bundesländer bei der Entwicklung nachhaltiger Schweinehaltung vorangehen müssen.

In Münster unterzeichneten beide Minister gestern eine Erklärung, bei der es um mehr Tierwohl im Schweinestall geht. Im Anschluss gab es eine Diskussion mit den Verbänden. Remmel und Meyer wollen , dass die Tiere künftig mehr Auslauf und Platz haben. Im Stall soll es ein gesundheitsförderndes Klima geben und weniger Medikamente. Ringelschwänze sollen nicht mehr gekürzt und weniger Gülle auf den Feldern ausgebracht werden.

Der jetzt begonnene Prozess soll gemeinsam mit der Landwirtschaft gestaltet werden. Bei einem Verbändegespräch in Münster haben die beiden Minister den Interessensvertretern der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft die gemeinsame Erklärung erstmals vor- und zur Diskussion gestellt.  Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) und das Landvolk Niedersachsen störten sich an dem Ablauf. Verwunderlich sei vor allem, dass man zuerst die Presse informiere und erst im Anschluss das Fachgespräch führe. 

Landwirte hatten im Vorfeld des gestrigen Treffens gewarnt, die schwer angeschlagenen hiesigen Ferkelerzeuger durch neue Auflagen zu überfordern. „Wir sind zu Veränderungen bereit, aber unsere Betriebe an die Wand zu fahren, das geht nicht“, heißt es in einer Erklärung der drei Landwirtschaftsverbände WLV, RLV und Niedersächsisches Landvolk.

Gemeinsame Resolution zum Download