Schwarz: Tierschutz zurück ins tiefste Mittelalter

In den letzten Wochen sorgten Negativschlagzeilen rund um den Tierschutz in deutschen Ställen für Aufsehen. Dabei kristallisierten sich unter den Tierschützern zwei Lager heraus. Auf der einen Seite Tierrechtsorganisationen wie Ariwa, die die Nutztierhaltung komplett ablehnen und mit illegal aufgenommenen Filmmaterial Stimmung dagegen machen. Auf der anderen Seite der Deutsche Tierschutzbund und ProVieh, die bis zu ihrem Ausstieg im Rahmen der Initiative Tierwohl den intensiven Dialog mit den Landwirten suchten. Die Oberhand gewonnen hat nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Bauernpräsident Werner Schwarz Ariwa. „Gesiegt hat die Macht der Bilder gegen die Kraft des Arguments, die Abschaffung der Tierhaltung gegen deren Weiterentwicklung“, beklagt der Landwirt. 
Unterstützt wird dieses Treiben durch die deutsche Gerichtsbarkeit. „Wer illegales Eindringen legalisiert, schafft in der Praxis neues Recht. Dient es wirklich dem Interesse der Öffentlichkeit, wenn eine Organisation, die die Abschaffung der Tierhaltung im Sinn hat, mit teils falschen Bildern Fakten schafft und Gesetzesinitiativen erzwingt?“, fragt Schwarz. Ariwa nutze diese „Erlaubnis“ bis zum Exzess und zwang damit ProVieh in die Knie. Eine ProVieh-Vertreterin wird in Bezug auf den ITW-Ausstieg mit den Worten zitiert, ihr Verein wolle nicht in der nächsten Horrormeldung erwähnt werden.
Nun wird von verschiedenen Stellen das Ende der freiwilligen Initiative Tierwohl und schärfere Gesetze gefordert, so auch vom Kieler Nutztierschutzverband. Deren Verärgerung sei auch darin begründet, dass ProVieh zwar als Ideengeber fungierte, dann aber in den Beraterausschuss verwiesen wurde. Hier müssten sich Landwirtschaft und Handel an die eigene Nase fassen, gab der Bauernpräsident zu Bedenken.„Mit dem Austritt von ProVieh aus der ITW sind wir ins tiefste Mittelalter des Tierschutzes zurückgefallen. Damit hat man dem Tierwohl und den Tierhalter einen Bärendienst erwiesen. Die Idee eines freiwilligen, flächendeckenden Tierschutzes ist zu gut, als dass sie sterben dürfte!“, so Schwarz.