Tierärzte prangern Tierschutzverstöße an EU-Grenzen an

Die Bundestierärztekammer (BTK) schlägt wegen unhaltbarer Zustände bei Tiertransporten in EU-Drittländern Alarm. „Wir halten es für dringend geboten, dass endlich Maßnahmen ergriffen werden, die sicherstellen, dass die tierschutzrechtlichen Vorschriften erfüllt werden“, erklärte BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann in Berlin.

In einem Schreiben an die zuständigen Bundesministerien forderte Tiedemann einen Stopp der Lebendtransporte in Drittländer, wenn der tierschutzkonforme Ablauf an den Grenzübergangsstellen nicht sichergestellt werden könne. Für den BTK-Präsidenten ist es nicht hinnehmbar, „dass Tiere an der Grenze stunden- oder sogar tagelang bei sengender Hitze, ohne Versorgung mit Futter oder Wasser, in den Transportern ausharren müssen“. Zudem gebe es für solche Fälle keinen Notfallplan, um eine Unterbringung der Tiere zu gewährleisten.

Die Bundesregierung müsse darauf hinwirken, dass die im Europäischen Übereinkommen über den Schutz von Tieren beim internationalen Transport festgelegten Anforderungen unbedingt eingehalten werden, fordert der Verbandspräsident. Die Abfertigung von Tiertransporten beim Grenzübertritt müsse zügig erfolgen. Komme es zu unvermeidlichen Wartezeiten, müssten ein zügiges Abladen und eine ordnungsgemäße Versorgung der Tiere während der Wartezeiten in geeigneten und von den zuständigen Behörden zu kontrollierenden Unterbringungen sichergestellt werden. Die Einhaltung der Bestimmungen an den EU-Außengrenzen müsse über ein externes Audit überprüft werden. AgE