Tierschutzbund sagt dem Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung ab

Der Deutsche Tierschutzbund ist nach nur einer Sitzung aus dem von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) initiierten „Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung“ ausgestiegen. Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder erklärte ins seinem Absageschreiben, dass es jetzt politischen Willen und Tatendrang bräuchte und keine neuen, grundsätzlichen Diskussionsrunden. „Schließlich gibt es ausreichend Vorschläge, um die Tierhaltung in Deutschland zu verbessern“, so Schröder weiter. In der Tagespresse wurde die Absage des Tierschutzbundes so kommentiert, dass nun außer der Bundestierärztekammer keine Vereinigung mehr Teil des Gremiums ist, die den Fokus auf den Tierschutz legt.

Klöckner hatte Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zur Teilnahme am "Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung" eingeladen, um sich an der Umsetzung ihrer Nutztierstrategie unterstützen zu lassen. Das Gremium wird vom ehemaligen CDU-Bundesagrarminister Jochen Borchert geleitet. Dessen Ernennung war für Schröder neben den von Ministerin Klöckner nur nebulös skizzierten Tierwohl-Zielen ein weiterer Grund für den Ausstieg. „Ein Vorvorvorvorgänger der jetzigen Bundesministerin soll mit einem in Pension gehenden Beamten, der als Pensionist die Stabsstelle betreut die zukünftige Agrarpolitik der Bundesregierung skizzieren. Daraus könnte man schließen, dass die Bundesministerin eher daran interessiert ist, den Status Quo zu erhalten, als voranzugehen“, so Schröder gegenüber dem Landwirtschaftsmagazin top agrar.