Tönnies fordert Tierwohlkonsens

Das Schlachtunternehmen Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück will gemeinsam mit Handelskonzernen eine Absichtserklärung aufsetzen, um das Tierwohl in der Schweinehaltung zu fördern. Wie Konzernchef Clemens Tönnies in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: erklärte, soll unter anderem erreicht werden, dass die Schweine grundsätzlich 10 % mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben bekommen. Dies entspräche der Einstiegsstufe der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl (ITW). Außerdem wolle er die Offenstallhaltung fördern und kurzfristig gemeinsam mit Landwirten 500 Ställe dieser Art bauen.

Mehrere große Handelskonzerne seien bereits bereit sich an der Initiative zu beteiligen. „Wir müssen die Akzeptanz der tierischen Produktion in der Bevölkerung erhalten“, begründete Tönnies. „Das ist mein Appell an die Branche, an die Politik und die Nichtregierungsorganisationen: Wir fordern einen nationalen Tierwohlkonsens.“

Tönnies Plan zufolge soll die ITW in einigen Jahren in das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen der Bundesregierung einfließen. Die zuletzt stark kritisierte Freiwilligkeit der Kennzeichnung ist für den Branchenführer kein Problem: „Ich bin überzeugt: Das staatliche Tierwohlkennzeichen kann einen hohen Marktanteil gewinnen, obwohl es freiwillig sein wird.“