Weitere Tierarztverbände gegen Lokalanästhesie als Alternative

Nach der Bundestierärztekammer (BTK) haben sich nun auch die Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft und die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) gegen die Lokalanästhesie durch Landwirte bei der Ferkelkastration positioniert. Der TVT-Vorsitzende Prof. Thomas Blaha äußerte gegenüber dem vet-magazin, „die Kastration unter Lokalanästhesie, teilweise durchgeführt von Laien, die sicherlich nicht immer die richtige Stelle für die Injektion treffen, ist für uns keine sinnvolle Alternative". Die TVT spreche sich weiterhin für die Jungebermast mit der Improvac-Impfung aus. Der Deutsche Tierschutzbund sieht sich durch die Haltung der Veterinärverbände in seiner Ablehnung der Lokalanästhesie bestätigt. Die Injektionen bedeuteten zusätzlichen Stress und Schmerzen und die Betäubung reiche nicht aus, um den Schmerz bei der Kastration vollständig auszuschalten, erklärte die Referentin beim Deutschen Tierschutzbund (DTB), Dr. Stefanie Zimmermann. DTB-Präsident Thomas Schröder kritisierte erneut, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt seine Unterstützung für den „vierten Weg“ gegeben habe und damit der Wirtschaftlichkeit Vorrang vor dem Tierschutz gewähre. Er forderte Schmidt auf, mit der Lokalanästhesie nicht das eigene Gesetz zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2019 zu unterlaufen. AgE