Duroc-Ferkel: Weniger Schwanzbeißen?

Gibt es einen genetischen Effekt der Vaterrasse auf das Auftreten von Schwanzbeißen? Um diese Frage zu beantworten, wurde im LVFZ Schwar-zenau eine Sauengruppe zur Hälfte mit Sperma von Duroc- und Piétrain-Ebern (10 Vatertiere je Rasse) belegt. Aus diesen Würfen wurden nach vier Wochen Säugezeit insgesamt 100 Piétrain- und 100 Duroc-Nachkommen ausgewählt und getrennt nach Vaterrasse auf jeweils vier Aufzuchtbuchten à 25 Ferkel aufgeteilt. Die nicht kupierten Schwänze der Ferkel wurden während der Aufzucht zweimal wöchentlich auf Verletzungen und Teilverluste jeweils mit Noten von 0 bis 4 bonitiert.

Die wichtigsten Ergebnisse:

• Ferkel mit Duroc als Vater waren bei der Geburt um etwa 160 g schwerer als die Ferkel der Vaterrase Piétrain. Die Wurfgrößen waren etwa gleich.
• Beim Einstallen waren Duroc-Ferkel etwas schwerer als Piétrain-Ferkel (8,93 kg vs. 8,02 kg). Die Ausstallgewichte lagen bei 32,0 kg (Piétrain) und 33,7 kg (Duroc).
• Bei den Piétrain-Hybriden begann in der dritten Versuchswoche ein starkes Schwanzbeißen mit 50 % stärker verletzten Tieren. Durch Gegenmaßnahmen konnte das Geschehen beruhigt werden.
• Zu diesem Zeitpunkt traten bei Duroc-Ferkeln nur vereinzelt Verletzungen auf. Hier wurden erst am Ende des Versuchs häufi ger massive Schwanzverletzungen beobachtet.
• Bezüglich der Häufigkeit der Verletzungen über den gesamten Versuchszeitraum ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Rassen.
• Am Ende der Aufzucht waren jedoch bei Duroc-Ferkeln häufiger Teilverluste des Schwanzes auszumachen als bei Piétrain-Nachkommen.
• Diese Teilverluste betrafen überwiegend die Schwanzspitze, also Teilverlust von weniger als 1/3 der Schwanzlänge. Teilverluste von mehr als 1/3 des Schwanzes traten so gut wie nicht auf (siehe Übersicht).

Resümee: Duroc-Hybriden wiesen höhere Geburts- und Ausstallgewichte auf als die Piétrain-Hybriden. Im Hinblick auf das Schwanzbeißen zeigte sich kein wesentlicher Unterschied zwischen den Vaterrassen.

Originalbericht: