Geruchsgeprüfte Väter für die Ebermast

Wer Jungeber mästet, sollte auf Geruch geprüfte Vatertiere einsetzen. Die Sicherheit der Zuchtwertschätzung auf Ebergeruch ist ausreichend hoch.

Ab 2021 dürfen männliche Ferkel nicht mehr betäubungslos kastriert werden. Ferkelerzeuger können sich also nicht mehr lange Zeit lassen bei der Entscheidung für ein alternatives Verfahren. Wollen sie ganz auf die Kastration verzichten, kommt für den abnehmenden Mäster neben der Impfung gegen die den Ebergeruch die Jungebermast in Frage. Hier sind Absprachen mit dem Ferkelerzeuger nötig beziehungsweise für den Mäster auch Absprachen mit dem Schlachthof. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die gemästeten männlichen unkastrierten Jungtiere möglichst keine Geruchsabweichungen aufweisen.
Bei der Besamungsstation GFS stehen den Kunden, die auf die Jungebermast setzen, auf Ebergeruch geprüfte Vatertiere zur Verfügung. Sichere Informationen hierzu bieten die German-Piétrain-Eber, die mit einem 60k-Custom-Chip genomisch untersucht werden. Die genomischen Informationen zum Ebergeruch werden bei der Zuchtwertschätzung der German-Piétrain-Eber berücksichtigt. Zudem werden alle bei der GFS aufgestallten German-Piétrain-Eber mittels Gewebeprobe auf Ebergeruch untersucht. Diese wird am lebenden Tier entnommen (Biopsie).
Die Sicherheit der Zuchtwertschätzung bezüglich der Vererbung von Ebergeruch liegt heute bei über 70 %. Pro Spermaportion wird für die geruchsbeprüften Eber ein Zuschlag von 0,90 € berechnet, um die Kosten der Prüfung zu decken. Die GFS untersucht aktuell auch bei den anderen Endstufengenetiken auf das Merkmal Ebergeruch. Sobald hier ausreichend sichere Zuchtwerte vorliegen, werden diese veröffentlicht.