Uni Göttingen: Neuer Forschungsstall für Schweine?

Der Wiederaufbau des Uni-Versuchsgutes in Relliehausen ist in Planung. Im Kreis Northeim soll ein Schweinekompetenzzentrum entstehen.

Bei einem Großbrand auf dem Versuchsgut der Universität Göttingen in Relliehausen bei Dassel, Landkreis Northeim, entstand im August 2020 ein Millionenschaden. Der komplette 160er-Sauenstall brannte bis auf die Grundmauern ab. Das Feuer entstand offenbar in einer Scheune, in der Stroh gelagert wurde und auf dessen Dach Solarmodule lagen.

Jetzt markieren Flatterbänder die Fläche, wo nach Vorstellung von Geschäftsführer und Leiter der Versuchsgüter, Dr. Dirk Augustin, noch bis Ende 2023 ein neues Stallgebäude entstehen soll. Dieser Stall soll mit neuester Technik ausgestattet werden, um der Erforschung des Tierwohls vom Ferkel bis zum Mastschwein gerecht zu werden. „Wir brauchen für unsere Versuche Ställe mit maximaler Flexibilität. Wenn möglich, möchten wir gerade hier in der südniedersächsischen Region ein Schweinekompetenzzentrum etablieren. Die Pläne sind positiv bewertet worden. Zu klären bleibt, was wir finanziell und genehmigungsseitig bauen können“, erklärt Dr. Augustin gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Wie wichtig der Forschungsbedarf auf diesem Gebiet ist, zeigt die aktuelle Tierwohldiskussion in Politik und Gesellschaft im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wertschöpfung für Umwelt und Landwirtschaft. Neben dem Tierwohl liegt dabei ein großer Aspekt auf die Digitalisierung. „Wie stark belastet die Schweinehaltung die Umwelt? Dazu sind beispielsweise Ammoniakmessungen nötig, Filteranlagen mit Sensoren und ein Haufen Software und Technik, um zu messen, was wie wo mit welcher Fütterung der Tiere auf welchen Böden und so weiter entsteht“, beschreibt Versuchsgutleiter Augustin das komplexe Thema und seine Vorstellung vom High-Tech-Forschungsstall, der wie alle Ställe das Problem hat, dass er nach vier Jahren schon nicht mehr aktuell ist.


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