Größere Ställe zu bauen ist nichts Verbotenes

Die Interessen von Schweinehaltern und Verbrauchern treffen immer öfter aufeinander. Während Landwirte durch den zunehmenden wirtschaftlichen Druck gezwungen sind, ihre Bestände zu erweitern, laufen Teile der Bevölkerung Sturm gegen große Stallbauvorhaben.

Große Schweineställe belasten die Umwelt, sie zerstören das Landschaftsbild und die Haltungs-bedingungen sind tierfeindlich, so der Vorwurf von Tier- und Umweltschützern. Die Realität indes sieht anders aus.

  • Den Tieren geht es in einem neuen Stall besser, weil neue EU-Vorgaben umzusetzen sind. Schweine haben heute mehr Platz und Licht als in vielen "alten, dunklen Buden".
  • Neue Standorte werden sorgfältig ausgesucht. Natur- und Landschaftsschutz spielen bei Genehmigungen heute eine wichtige Rolle. Auch Abluftfilter sind immer öfter Pflicht.
  • Neue Großanlagen sind sicher. So müssen zum Beispiel Güllebehälter gegen Leckagen gesichert und kostenaufwendig überdacht werden.
  • Die Gülleverwertung muss durch langfristige Abnahmeverträge nachgewiesen sein.

Dass Landwirte bei aller Rücksicht auf den Naturschutz auch ihre Produktionskosten im Auge behalten müssen, versteht sich von selbst. Auch in dieser Hinsicht bietet der Bau großer Stalleinheiten Vorteile. Pro Platz ist der Stall günstiger zu erstellen. Außerdem sinken die Vorkosten, wenn später ein kompletter LKW beladen wird, und für 400er-Ferkelgruppen werden höhere Zuschläge bezahlt.

Auch nicht vergessen werden darf, dass eine Investition in einen neuen Sauen- oder Maststall Arbeitsplätze erhält und neue schafft. So bleibt Wirtschaftsleistung in der Region. Gerade in Krisenzeiten ist das ungeheuer wichtig.

Ist der Standort genehmigungsfähig und wird gegen keinerlei Umweltauflagen verstoßen, tun Landwirte bei einem Stallbau nichts Verbotenes. Wer sich an die EU-Vorgaben hält, handelt korrekt und gesetzeskonform. Das sollten (müssen) auch die Tier- und Umweltschützer akzeptieren, die die Grenze der Legalität überschreiten, indem sie illegal Videos in Ställen aufnehmen, diese zweckentfremden und damit Schweinehalter öffentlich diffamieren.

Kommentar aus der SUS-Ausgabe 6/2009