Aldi will 40 Cent für mehr Tierwohl zahlen

Aldi hat die Zahlung einer Tierwohlabgabe an hohe Bedingungen geknüpft.

Der Lebensmitteldiscounter Aldi will die von der Borchert Kommission vorgeschlagene Tierwohlabgabe von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch mittragen, sofern bestimmte Tierwohlvorgaben umgesetzt werden und alle Marktteilnehmer, auch die auf europäischer Ebene, mitziehen, erklärte Aldi-Süd-Sprecher Peter Wübben gegenüber dem Spiegel-Magazin. In dieselbe Kerbe schlug auch Aldi-Nord. Dessen Sprecher Florian Scholbeck zufolge braucht es „eine saubere ordnungspolitische Umsetzung, damit die Abgabe am Ende auch wirklich den Tieren zugutekommt.“

Die Borchert Kommission hatte sich für eine mengenbezogene Abgabe auf tierische Produkte ausgesprochen, um den großflächigen Umbau der Nutztierhaltung zu finanzieren. Dafür soll auch ein Fond gegründet werden, aus dem beispielsweise Gelder für Stallumbauten bereitgestellt werden könnten.

Stiehlt sich Aldi aus der Verantwortung?

Der Verbraucherschutz hat indes kritisch auf die Aussagen von Deutschlands größtem Lebensmitteldiscounter reagiert. Das Unternehmen würde sich mit dem Aufstellen der hohen Anforderungen aus der Affäre stehlen und die Verantwortung anderen Mitgliedern in der Kette zuschieben, kritisierte Anne Markwardt, Lebensmittelexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) im Spiegel. Zudem könnte Aldi schon heute seine Stellung am Markt nutzen, um kostendeckende Preise für tiergerechtere Haltungsformen durchzusetzen.


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