Tierschutz: Razzia in Mastbetrieb

Die Tierschutzverstöße in einem süddeutschen Betrieb sind auch Thema in der Politik.

Aufgrund von Hinweisen zu möglichen Tierschutzvergehen hat die Polizei am Mittwoch vergangener Woche auf einem Schweinebetrieb im Alb-Donau-Kreis eine Razzia durchgeführt. Nach eigenen Angaben haben die Beamten Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden sollen. Laut einem Polizeisprecher seien bei der Durchsuchung keine toten oder verletzten Schweine gefunden worden und ein sofortiges Handeln sei nicht erforderlich gewesen.

Bereits im Februar sollen Tierrechtler in die Stallungen eingedrungen und teils mit versteckter Kamera tierschutzwidrige Zustände gefilmt haben. Das daraufhin eingeschaltete Veterinäramt dokumentierte ebenfalls Mängel. Ausschnitte der heimlichen Aufnahmen sind in der vergangenen Woche vom SWR ausgestrahlt worden.

Der betroffene Schweinehalter lehnte ein Interview zu den Anschuldigungen ab. Allerdings erklärte er, dass er sich zum Zeitpunkt der gefilmten Tierschutzverstöße aus Krankheitsgründen nicht richtig um den Betrieb habe kümmern können. Dem Vernehmen nach hat der Landwirt den Tierbestand bereits deutlich reduziert und gegenüber der Veterinärbehörde angekündigt, die Schweinehaltung ganz aufzugeben.

Indes schlägt der Fall auch politisch Wellen. So hat die FDP-Opposition im Landtag mehr Veterinäre gefordert, um die Tierhalter öfter kontrollieren zu können. Derzeit werden die baden-württembergischen Betriebe im Schnitt alle 19 Jahre kontrolliert. „Es kann nicht sein, dass Missstände von Tierrechtsvereinen aufgedeckt werden und nicht von den staatlichen Stellen“, so der FDP-Landtagsabgeordnete Klaus Hoher gegenüber dem SWR.