Tönnies-Tierarzt reagiert auf Vorwürfe des deutschen Tierschutzbüros

Ein Tönnies-Zulieferer steht in der Kritik. Er soll kranke und verletzte Tiere nicht behandelt haben.

Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. hat am Mittwochabend zusammen mit RTL Stern TV Bildmaterial aus einer großen Schweinemastanlage in Niedersachsen veröffentlicht. Laut dem Tierschutzbüro handelt es sich um einen Zulieferer der Firma Tönnies in Sögel, der kranke und verletzte Tiere nicht behandel ließ. Im Gespräch mit Jan Pfeifer vom deutschen Tierschutzbüro ging es u.a. um die Frage, was mit den Tieren geschehen ist. Der Leiter der Stabstelle Tierschutz bei Tönnies, Tierarzt Jörg Altemeier, bezweifelt, dass die im Video gezeigten Schweine an Tönnies geliefert und bei Tönnies geschlachtet wurden. „Wir können ausschließen, dass die in dem Video gezeigten Tiere oder andere ähnlich verletzte Tiere an uns geliefert wurden“, sagt Jörg Altemeier, Leiter der Stabstelle Tierschutz bei Tönnies. Diese Tiere würden sofort bei der amtlichen Untersuchung aller Tiere bei der Anlieferung, bei der amtlichen Schlachttieruntersuchung durch die Veterinärbehörden und bei den Schlachtbefunddaten auffallen und Konsequenzen auslösen.

„Nicht nur unsere Mitarbeiter, sondern vor allem die offiziellen Veterinäre begutachten jeden Tag jedes einzelne angelieferte Tier an unseren Schlachthöfen. Allein am Standort Rheda arbeiten 170 amtliche Vertreter des Veterinäramtes. Solche Tiere würden auffallen. Zudem haben wir Schlachtbefunddaten der zurückliegenden Schlachtungen des betreffenden Bauern. Daran sehen wir, dass in der Vergangenheit der hier angelieferten Tiere keine besonderen Auffälligkeiten zu sehen sind. Wir wollen aber selbst unbedingt wissen, wie es zu diesen Bildern gekommen ist und wo die Tiere geschlachtet werden.“ Wie der Landwirt mitgeteilt hat, liefert er an insgesamt sechs verschiedene Schlachthöfe in Niedersachsen.

Im konkreten Fall arbeitet Tönnies wie andere große Fleischunternehmen mit dem QS zertifizierten Bauern zusammen. Der Betrieb wird über die QS GmbH kontrolliert. „Die vom deutschen Tierschutzbüros gezeigten Bilder sind nicht akzeptabel, so dürfen Tiere nicht dauerhaft gehalten werden. Kranke Tiere müssen behandelt werden, in der Krankenbucht, ähnlich wie im humanen Krankenhaus. Ist eine Heilungsprognose für die Tiere nicht mehr positiv, so ist der Landwirt aufgefordert, das Tier ordnungsgemäß unter vorheriger Betäubung zu töten. Hierfür gibt es klare Regeln, an die sich jeder halten muss.“ Bis auf weiteres hat Tönnies den Lieferanten gesperrt.


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