„Sauenmilch ist das Beste für Ferkel“

Die dänische Genetik ist für ihre hohe Fruchtbarkeit bekannt. Traditionell arbeiten die dänischen Ferkelerzeuger viel mit Ammensauen, um die großen Würfe großzuziehen. Ein frühes Absetzen der Ferkel mit wenigen Tagen ist nicht erlaubt, und die intensive Zufütterung von Milch­austauschern wie in den Niederlanden oder in Deutschland wird in Dänemark kaum praktiziert. Das ist auf dem Vermehrungsbetrieb Kokkenborg in Stenstrup auf der Insel Fünen im südlichen Dänemark nicht anders. In dem 2011 gebauten Stall stehen 1 400 dänische Yorkshire-Sauen. Jede Woche ferkeln 64 der Reinzucht-Tiere ab. Gleichzeitig stehen pro Abteil 80 Abferkelbuchten zur Verfügung. Das heißt, es sind 20 % der Abferkelbuchten für Ammensauen reserviert. Der Besitzer des Betriebs, Jens Himmelstrup, erklärt, wie das zweistufige Ammensystem funktioniert: „Zunächst wähle ich eine entsprechende Anzahl Ammensauen aus. Die Tiere zeichnen sich durch eine gute Milchleistung und entsprechend viele und starke Ferkel aus. Nach dem Absetzen des eigenen Wurfes lege ich der Ammensau stattdessen vier bis sieben Tage alte Ferkel von einer zweiten Sau an. Diese zweite Sau bekommt dann die neugeborenen Ferkel anderer Sauen, die für sie selbst zu viel sind.“ Allerdings ist es so, dass die Ferkel, soweit es möglich ist, in der Bucht bleiben, in der sie geboren wurden, und die Sauen entsprechend umgestallt werden. Vor der Zusammenführung von Sau und neuen Ferkeln trennt Himmelstrup die Ferkel eine Zeitlang im Ferkelnest ab, um das Verhalten der Ammensau zu beobachten. „Ist diese sehr aufgeregt oder schreckhaft, helfen manchmal zwei Flaschen Bier im Trog zur Beruhigung“, erzählt der Landwirt. Generell...