Der Fleischkonsum sinkt in vielen Teilen Europas. Das ist eine Herausforderung für die gesamte Branche. Doch wie können wir die Nachfrage auf den heimischen Märkten fördern? Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: In Westeuropa sinkt der Fleischkonsum tendenziell. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Dennoch scheint es einen Schlüssel für eine Trendwende zu geben: Das Fleisch muss raus aus der Anonymität! Bislang wollten viele Verbraucher über die Herkunft von Schnitzel & Co. oft gar nichts wissen. Doch das ändert sich zunehmend, wie auch die Erfahrungen aus dem Dioxinskandal zeigen. Immer häufiger wird nachgefragt, wer die Erzeuger sind. Auch spielen bei der Vermarktung Schlagworte wie Regionalität und Nachhaltigkeit zunehmend eine Rolle. Gleichzeitig ist der Fokus stärker auf die Verarbeitungsqualität und die Fleischsensorik zu richten, die die Konsummenge beeinflussen können. Einige Verbraucher interessieren sich darüber hinaus auch für die Haltungsbedingungen der Schweine. Ihnen ist das Wohlergehen von Tieren ein tiefes emotionales Bedürfnis. Diesen Trend sollten wir aufnehmen, auch wenn nur schwer einzuschätzen ist, wie viele Verbraucher bereit sind, dies auch finanziell zu honorieren. Ein Beispiel ist die Westfleisch. Sie bietet seit kurzem ihren Abnehmern mit der „Aktion Tierwohl“ ein Label zur speziellen Auslobung von Schweinefleisch und Wurstwaren an. In eine ähnliche Richtung arbeitet die Edeka. Sie beschreitet mit dem Gutfleisch-Programm seit Jahren den Weg der regionalen Erzeugung mit speziellen Vorgaben an die Haltung. Das Unternehmen Böseler Goldschmaus vermarktet ebenfalls regional. Doch profitieren von den neuen Programmen auch die Erzeuger? Antworten auf diese Frage geben die Vertreter der Fleischbranche im aktuellen Brennpunkt. Dr. Heike Engels