Tassen steigern Absetzgewichte

Keine normale Sau kann 15 Ferkel und mehr allein mit ihrer Muttermilch ernähren. Wenn kein Tier hungern soll, sind die Ferkel auf eine Zufütterung angewiesen. „Doch dreimal täglich mit der Gießkanne durch den Abferkelstall zu rennen und Milchschalen zu füllen, war für uns auf Dauer keine Option“, erklärt Henrik Spannhake aus Rehden in Niedersachsen. Der junge Landwirt führt einen Betrieb mit 220 Sauen im geschlossenen System. Dabei erhält er Unterstützung von seiner Mutter, seinem Großvater, einem Angestellten und inzwischen zwei Azubis. Arbeit ist trotzdem ein knapper betrieblicher Faktor. Denn weitere Standbeine des Familienbetriebes sind die 60 Milchkühe, 75 ha Acker- und 30 ha Grünland. Nach der Umstellung auf die dänische Genetik im Jahr 2011 haben Spannhakes es eine Zeit lang mit dem Zufüttern per Hand probiert. „Das hat zwar etwas gebracht, aber unheimlich viel Zeit gekostet, sodass wir das Zufüttern in der nötigen Intensität nicht lange durchgehalten haben. Mit dem heutigen System setzen wir mit deutlich weniger Aufwand gut zwei Ferkel je Sau und Jahr mehr ab“, erzählt Henrik Spannhake. Heute setzt der Betrieb ein automatisches Beifütterungssystem von der Firma Bröring für die Saugferkel ein. Dabei sind in allen Abferkelbuchten Milchtassen installiert, die über eine Ringleitung miteinander verbunden sind. Gespeist werden sie von einem 120-l-Anmischbottich in der Futterküche. Dort rührt Spannhake die Milch täglich an, was lediglich 15 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Das beim Anmischen zugefügte Wasser wird mithilfe eines Wärmetauschers auf 30 °C erwärmt. Weil die Ferkelmilch im System kontinuierlich umgepumpt wird, bleibt sie warm und kann sich nicht absetzen. Rund um die Uhr können die Ferkel über den Nippel in der Tasse Milch abrufen. Der größte Andrang herrscht direkt nach dem Säugen. „Wenn die Sau sich zum Säugen hinlegt, versuchen immer alle Ferkel zunächst ihr Glück am Gesäuge. Erst nach dem Saugakt gehen die Ferkel, die nicht satt...