Auch in Frankreich ist die Immunokastration mittels Improvac zugelassen. Bei diesem Kastrationsverfahren werden männliche Schweine während der Mast zweifach geimpft, um die Hodenfunktion und damit die Geruchsbildung zu unterdrücken. Die bisherigen Erfahrungen stellen die Schweinehalter zufrieden. Die Fleischqualitäten sowie die biologischen Leistungen sind sehr gut und die Gefahr des Ebergeruchs ist weitestgehend gebannt.
Auch weibliche Schweine können mit Improvac geimpft werden. Hier verschiebt sich durch die zweimalige Behandlung der Pubertätseintritt nach hinten und die Tiere sind ruhiger. Zudem ergeben sich Vorteile hinsichtlich der Verarbeitungsqualität.
Doch lohnt sich die Impfung der weiblichen Mastschweine? Mit dieser Frage beschäftigten sich Forscher der französischen IFIP-Versuchsstation Romille und teilten 70 Tage alte Kreuzungsferkel in zwei Gruppen auf. Eine Hälfte der weiblichen Masttiere wurde am 103. und 132. Tag geimpft, die andere Hälfte nicht. Die Tiere wurden in Gruppen gehalten und ad lib. gefüttert.
Hier die Ergebnisse:
- Die geimpften Sauen wiesen gut 2 kg höhere Endgewichte auf (siehe Übersicht). Die Zunahmen waren um 27 g höher (929 vs. 956 g).
- Die Futterverwertung verschlechterte sich nach der zweiten Impfung. Zuvor war sie in beiden Gruppen gleich.
- Die Ausschlachtung betrug in der geimpften Gruppe 79,2%, während sie in der Kontrollgruppe im Schnitt bei 80,2% lag.
- Durch die Impfung bildeten die Tiere eine etwas höhere Speck-Auflage, weshalb der Fleischanteil bei den ungeimpften Tieren höher ausfiel (61,3 vs. 59,9%).
- Dafür wurden 24 Stunden nach der Schlachtung in den Schinken der Impflinge niedrigere pH-Werte gemessen. Auch die Tropfsaftverluste waren geringer.
Fazit
Die Studie zeigt, dass mit der Improvac-Behandlung weiblicher Tiere fettere und qualitativ bessere Schlachtkörper speziell für die Rohschinkenindustrie erzeugt werden können. Dies ist jedoch mit zusätzlichen Futter- und Impfkosten verbunden. Daher muss das Zahlungssystem angepasst werden, damit es sich für die Mäster lohnt.
Kontakt: nathalie.quiniou@ifip.asso.fr
Den Originalbericht hier