Bestmeat-Gruppe diktiert die Preise Große Schlachtunternehmen setzen zusehends eigene Preise durch. Gleichzeitig bereiten Auslagerungen aus der privaten Lagerhaltung Sorge.Das aktuelle Thema Von allen Schlachtunternehmen übt die neu formierte Bestmeat (NFZ, Moksel usw.) derzeit den größten Druck auf die Schlachtschweinepreise aus. Von den wohlwollenden Ankündigungen des Vorstands im Frühjahr, ein fairer und verlässlicher Marktpartner zu sein ist längst nichts mehr zu hören. Stattdessen dominiert der mit 34 Schlacht- und Zerlegebetrieben nunmehr flächendeckend in Nordwesteuropa tätige Konzern das Preisgeschehen am hiesigen Schlachtschweinemarkt scheinbar nach Belieben. In Deutschland schlachtet Bestmeat rund 17 % aller Schweine. Seit einigen Wochen wird zu Beginn jeder Vermarktungswoche ein eigener Hauspreis herausgegeben, nach welchem konzernweit Mastschweine zu einheitlichen Konditionen eingekauft werden. Für andere Schlachtunternehmen ein gefundenes Fressen. Sie schwimmen im Fahrwasser der Bestmeat mit und senken ihre Preise ebenfalls auf das vom Marktführer vorgegebene Niveau. Vielen Erzeugern bleibt im Moment nichts anderes übrig, als zu diesen diktierten Konditionen Schweine zu liefern. Zumal die rigorose Einkaufspolitik der Unternehmen im Wesentlichen durch zwei Belastungsfaktoren begünstigt wird. Aus den Beständen der privaten Lagerhaltung wurden allein im April mehr als 3 300 t Schweinefleisch ausgelagert, die für Preisdruck sorgen. Wer von der grünen Seite im Winter massiv die private Lagerschlupfhaltung gefordert hat, der muss sich jetzt fragen lassen, was dieser Unsinn gebracht hat. Nichts! Da das dänische Schlachthofpersonal vorübergehend streikte, bildete sich dort ein Überhang von ca. 70 000 bis 80 000 lebenden Schweinen. Diese wurden von der Bestmeat und dem privaten Unternehmen Tönnies für kleines Geld aufgekauft und an den deutschen Standorten geschlachtet. Für hiesige Erzeuger besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass die dänischen Schweine im Auftrag der Bestmeat von deutschen Viehhändlern transportiert wurden. Das ist unredlich, weil man damit den einheimischen Erzeugern in den Rücken fällt. Dr. Hortmann-Scholten LWKWeser-Ems - Hortmann-Scholten -