Streuung bei NN-Nachkommen geringer. Durch ausschließlichen Einsatz von NN-Ebern lassen sich einheitlichere Schlachtkörper produzieren. Bei der Schlachtschweinevermarktung wird das Fenster für optimale Schlacht-gewichte immer enger, so dass sich die Mäster einheitlichere Tiere wünschen. Nun stellt sich die Frage, ob durch züchterische Maßnahmen die Streuung in den wichtigen Merkmalen eingeengt werden kann. Bei einem Einsatz von Endproduktebern mit dem MHS-Status NP ist zu erwarten, dass die Nachkommen zu 50 % NN und zu 50 % NP sind. Für Merkmale, die vom MHS-Status beeinflusst werden, müsste bei den Nachkommen dieser Eber eine größere Streuung zu beobachten sein als bei Nachkommen von einem NN-Eber. Ob es sich tatsächlich so in der Praxis darstellt, sollte eine Untersuchung der Universität Gießen an über 84 000 Nachkommen von Piétrainebern zeigen. Das Ergebnis: Durch den ausschließlichen Einsatz von NN-Ebern ließ sich die Streuung bei den AutoFOM-Lachsgewichten deutlich verringern, bei nahezu gleichen Mittelwerten. Das Gleiche galt auch für die AutoFOM-Merkmale Schinken und Schulter. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Nachkommen von BHZP-Endproduktebern: Im Merkmal Bauchfleischanteil erreichten die Nachkommen der NP-Eber zwar etwas höhere Werte, die Streubreite war aber in der NN-Gruppe deutlich geringer. Für das Alter bei Schlachtung zeigten die Nachkommen der NN-Eber nicht nur signifikant geringere Standardabweichungen, sondern auch einen geringeren Mittelwert. Das heißt, die Schweine waren etwas eher aus dem Stall. Fazit: Der ausschließliche Einsatz von NN-Ebern führt zu einer geringeren Streubreite bei wichtigen Schlachtkörpermerkmalen wie Schinken-, Lachsgewichten oder Fleischanteil Bauch. - Brandt,Horst -